Donnerstag, 4. April 2019

Kreuz

Nachdem im Großraumbüro meiner Arbeitsstätte schon ein Kreuz an der Wand hängt (jenes, das mein Sohn zur Erstkommunion bekam und nicht mitgenommen hat, als er ausgezogen ist), hängt jetzt auch ein Kreuz im Labor. Eigentlich ein Kruzifix, ca. 30 cm hoch, aus Holz, mit einem metallenen Korpus, es ist kaum zu übersehen. Es stammt aus dem Schlafzimmer meiner Großmutter, ist also auch ein Stück Kindheit für mich. Nach ihrem Tod hat meine Patin den Raum als Gästezimmer genutzt - wie oft habe ich unter diesem Kreuz übernachtet!

Und jetzt begleitet es meine Arbeit. Keiner von meinen Kollegen nutzt dieses Labor. Dennoch ist dieses Kreuz jetzt zu einem Stein des Anstoßes geworden. Schade, dass ich nicht da war; eine Kollegin hat mir berichtet. Wir hatten eine Delegation aus Dänemark zu Besuch - die empfanden es als Zumutung, mit Blick auf ein solches Kruzifix arbeiten zu müssen; erst Recht im Hinblick auf die Kundschaft, die sich dadurch in ihrer Religionsfreiheit beeinträchtigt fühlen könne.
Von meiner Kundschaft hat sich allerdings noch keiner darüber beschwert - die Resonanz war teils positiv, teils überrascht. Und Neukunden, die nehmen den "status quo" einfach hin: "Isso".

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