Dienstag, 12. Mai 2020

Außen

Außen an der Kirche hängt jetzt ein neues Informationsblatt:
Das ist doch deutlich sympathischer.
Und wir dürfen wieder Gottesdienste feiern. Aber nur ohne Eucharistie. Das einzige, was gestattet ist, ist eucharistische Anbetung.
Der Ministerpräsident hat Gottesdienste - auch die Heilige Messe - wieder erlaubt. Aber der Bischof, mein Bischof nicht.
Enttäuschung, Trauer, Zorn. "Christenverfolgung" würde ich es nicht nennen - aber es steht ein seltsames Eucharistie-Verständnis dahinter, wenn seine Exzellenz begründet:
"Aber genau deshalb, weil sie solch ein hohes Gut ist, ist sie auch zu schützen. Denn als Bischof geht es mir um die Bewahrung der Feiergestalt der Eucharistie. Wenn in der  Feier  der  Eucharistie  nur  der  Priester  kommuniziert,  die  anwesenden  Gläubigen aber  vom  Empfang  der  Kommunion  ausgeschlossen  sind,  legt  es  sich  nahe,  keine öffentlichen Eucharistiefeiern anzubieten."
Den Begriff "Feiergestalt" habe ich recherchiert - kannte ich nicht. Scheint auch irgendwie ziemlich selten zu sein. "Opfer", "Gedächtnis" oder "Auferstehung" kam in dem Zusammenhang nicht vor. Nur "Mahl".

Und das habe ich gefunden (Quelle):
"In der Liturgie "vollzieht sich das Werk unserer Erlösung" (Zweites Vatikanisches Konzil, Sacrosanctum Concilium, 2). Wie Christus vom Vater gesandt ist, so hat er selbst die Apostel gesandt, um die Erlösung zu verkünden und um "das von ihnen verkündete Heilswerk zu vollziehen durch Opfer und Sakrament, um die das ganze liturgische Leben kreist“ (ebd., 6)."
Die eigentliche Bedeutung ist doch: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“.

Das Opfer Christi und die daraus folgende Erlösung, die Verheißung der Auferstehung, all das fehlt. In der Christus-Biographie von Joseph Ratzinger (papa emeritus) heißt es, dass der "Mahl"-Charakter der Eucharistie schon in der Urkirche verschwand; erst mit der Reformation wieder aufgetaucht sei.

Und nun hat der Bischof verfügt, wegen des "Mahl"-Charakters nur nicht-öffentliche Eucharistiefeiern zuzulassen ... ich könnt' heulen. Die Regensburger Lösung, auf die Kommunionspendung zu verzichten, aber öffentliche Eucharistiefeiern zuzulassen, gewährt den Gläubigen die Hilfe, die sie gerade in dieser Zeit benötigen.

Ich hab' gut Reden - unsere Priester lassen mich gelegentlich an ihren nicht-öffentlichen Messen teilnehmen. Aber die meisten anderen, die nicht als Pfarrgemeinderatsmitglied ein "Repräsentant" der Gemeinde sind oder schlicht zu bescheiden sind, unsere Priester darum zu bitten - die sind außen vor.

Ich hoffe, dass Bischof Franz von Würzburg bald anders entscheidet.

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