Sonntag, 12. Mai 2019

Der gute Hirte

Drei Mal dasselbe Thema - und drei Mal eine völlig andere Perspektive.

1. Jesus Christus ist: die Türe zu den Schafen und: ER ist der gute Hirte. Er kümmert sich um seine Schafe, auch und insbesondere um das verlorene, sie sind seine Herde, sie kennen ihn und kennen seine Stimme. Der gute Hirte gibt sein Leben für die Schafe.

Eine wunderbare Katechese, die ganze Heilige Schrift im Blick und aus einem tiefen Glauben heraus: unser Papa emeritus Benedikt XVI.

2. Zitat: "Life means fighting" - Leben heißt: Kämpfen. Um aus dem Überlebenskampf herauszukommen, müssen wir versuchen, gute Hirten zu werden, wir müssen es in die Hand nehmen, dem Beispiel Jesu zu folgen. Wir sollen die guten Hirten sein. Wenige Minuten später folgt das Agnus dei: Lamm Gottes, das du hinwegnimmst ...

Verkehrte Welt - ich fasse es nicht. In der Predigt gab es viele gute Gedanken, sein Leben zu gestalten, selbst ist der Christ. Allerdings hat mich dieser Kontrast zum gestrigen papa-Benedetto-Hörbuch - lass dich von Jesus, dem guten Hirten leiten - so aus der Spur geworfen, dass ich viel zu wenige davon wirklich auf- und annehmen konnte.

Auch dies ein älterer Priester, wie er sagt, seit kurzem pensioniert, so dass er die Freiheit hat, hier oder dort bei den Heiligen Messen auszuhelfen.

3. Am "Gute-Hirten-Sonntag" beten wir um Priesterberufungen. Priester wachsen nicht auf Bäumen, sie fallen auch nicht vom Himmel. Damit (junge) Menschen ihre Berufung spüren können, braucht es ein Umfeld, eine Familie, die ihnen das Glaubenswissen vermittelt, die ihren Glauben lebt, die betet. Eindrücklich schildert dieser Priester seinen eigene Berufung, seinen Weg. Er hat den Auftrag Jesu angenommen, Hirte zu sein. Es ist ihm klar, dass die Herde, die er führen soll, nicht die eigene ist, sondern die des Herrn. Eine Aufgabe, die eigentlich gar nicht zu bewältigen ist - es sei denn, mit der Unterstützung durch den Herrn und unser Gebet.

Eine bewegende, ergreifende Predigt. Der Blick auf den guten Hirten ist ein völlig anderer, aus einer ganz anderen Richtung als bei Benedikt XVI., aber fühlt sich für mich genauso "richtig" an. Dieser Mensch ist noch keine fünf Jahre Priester, ein spätberufener, der für Christus und seine Kirche brennt. Und er hat's nicht leicht mit der Herde; das sind keine braven Lämmlein, sondern bockig oder Zicken und eigensinnig sowieso.

Ziemlich am Anfang dieser Predigt kam allerdings die Anekdote von der Frau, die über zu wenige Priester klagt, aber auf die Frage nach den eigenen Kindern antwortet, dass diese doch "ebbes gscheits" hätten werden sollen. Ja, meine Kinder haben alle "etwas Vernünftiges" gelernt oder sind noch dabei. Allerdings hätte ich sie auch nicht daran gehindert, der "heiligen Unvernunft" einer Berufung zu folgen. Nur hat sich diese Frage nicht gestellt, meine Kinder sind kirchenfern oder haben ihren Glauben verloren. Und das schmerzt und tut weh.

Ich hab's dannmir in den Rosenkranz genommen - erst der "lichtreiche" für Priester und Berufungen, dann der "schmerzhafte" für Mission, verfolgte Kirche und Bekehrung.

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