Donnerstag, 7. März 2019

Schweigen

ja, schweigen muss ich. Gestern, am Aschermittwoch hätte ich eigentlich Lektorendienst gehabt. Aber meine Stimme ist im Eimer - es kam nur ein schwaches Krächzen. Zum Glück habe ich jemanden gefunden, der mich vertreten konnte.

Besonders Leid hat es mir dann in der Messe getan: Ich konnte nicht mitsingen. Und das bei der wunderschönen Liedauswahl! Das Schweigen und nicht-mitsingen-Können, ich nehme es als unfreiwilliges Fastenopfer. Zu unserer Chorprobe werde ich aber trotzdem gehen, denn die Stücke, die wir in den Kar- und Ostertagen singen, will ich mir schließlich auch einprägen.

Es ist eine seltsame Erfahrung, mit Zettelblock und Stift durch die Gegend zu laufen, wenn ich kommunizieren will. Lustig, aber liebenswert finde ich es, wenn mein Gegenüber dann ebenfalls ins Schweigen verfällt und die schriftliche Kommunikaton auf meinem Zettel forstetzt.  Das Schweigen macht mich friedlicher. Ich kann meinem Gesprächspartner nicht mehr einfach ins Wort fallen, die ganze Rechthaberei fällt aus. Das Herumgezicke auch. Ich konzentriere mich auf das Wesentliche. Und die ganzen kleinen Nickeligkeiten fallen flach, es lohnt nicht, sie aufzuschreiben.

Ich nehme es als eine Herausforderung an, für die Fastenzeit. weniger Geschwätz, mehr Zuhören, Konzentration auf das Wesentliche. Mir fällt da eine Liedzeile vom unvergessenen Peter Janssens ein:
"ich will gegen das Geläut der Leute
mein Geschweige stimmen"

Und mein Gegner sind nicht "Leute", sondern ich. Meine Geschwätzigkeit, meine Unduldsamkeit, meine Rechthaberei. Herr im Himmel, hilf!


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