Sonntag, 24. Januar 2010

Franz von Sales ...

... Gedenktag ist heute. Auf der Seite seiner Gemeinschaft heißt es:

Franz von Sales (1567 ‑ 1622) war einer der ersten, der die Frömmigkeit für Laien in der Welt wieder entdeckte. Für die Familien, für die gebildeten und für die einfachen Menschen, bei Hofe, in den Kasernen und in allen anderen Berufen.
Diese "allgemeine Berufung zur Heiligkeit" ist das große Anliegen von Franz von Sales. Er wird nicht müde, daran zu erinnern, dass es unabdingbare Verpflichtung aller Christen ist, nach der ihren Lebensumständen gemäßen Heiligkeit zu streben.


Als ich diesem Gedanken zum ersten Mal begegnete, hat es mich fast umgehauen: Heiligkeit ist etwas, das jede(r) für sich anstreben kann; Heiligkeit ist nicht nur irgendwelchen zeitlich und räumlich Äonen entfernten Aposteln oder Märtyrern der ersten Jahrhunderte vorbehalten; nein, es ist ein Thema, was mich persönlich etwas angeht.

Die Heiligengeschichten meiner Kindheit hatten da einen ganz anderen Eindruck hinterlassen: Entweder bedurfte es des direkten Kontaktes mit dem Herrn, wie er den Aposteln, der Gottesmutter und sogar der dämonenbesessenen Sünderin Maria M. geschenkt wurde; oder aber eines überragenden Heldenmutes, wie beim Hl. Tarcisius, St. Katharina von Alexandria oder St. Maria Goretti. Allenfalls - so meine Vorstellung - konnte man Heiligkeit noch durch extremste Armut oder Entsagungen - wie Giovanni Bernadone ("Franz" von Assisi) oder Elisabeth von Ungarn/Thüringen - erlangen. Aber so eine "wandelnde Katastrophe" (Originalzitat meiner Klassenlehrerin) wie ich? Keine Chance.

Und dann das: Auch von mir ist Heiligkeit verlangt. Im Alltag. Bei der Arbeit. In der Familie. Unglaublich. Aber der Heilige Franz von Sales ist nicht der Einzige, der diese Botschaft für mich hatte: In den Worten des Hl. Josefmaria Escriva tauchte sie wieder auf. Und wieder tauchte diese Botschaft auf, als ich zufällig über eine Predigt von Johannes-Paul II stolperte. Heiligkeit: Das ist eine ganz schön heftige Anforderung. "tough job", wie man so schön "neudeutsch" sagt.

Aber: Jeder ist gerufen. Also: let's go! Los geht's! Machen wir uns auf die Socken. Danke für den Ruf, Heiliger Franz.

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