Sonntag, 5. Mai 2019

Petrus

Eine großartige Predigt meines Beichtvaters zum heutigen Evangelium Joh 21, 1-19. Es geht um Petrus, useren ersten Papst. Zunächst stellt die Predigt - sehr lebendig vorgetragen mit einem Einschlafpotential nahe Null - dieses Evangelium in einen größeren zeitlichen Zusammenhang:

Jesus fragt die Apostel, für wen ihn die Menschen hielten, und Petrus bekennt: "Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. " (Mt. 16,16). Daraufhin verleiht Jesus ihm den Namen Petrus (griech. πέτρα "Fels") und macht ihn zu dem Felsen, auf dem er - Jesus - die Kirche aufbauen wird; verleiht ihm Binde- und Lösegewalt. Dieser selbe Petrus aber ist es, der Jesus drei Mal verleugnet - "nein, den kenne ich nicht" - und dann kräht der Hahn (Mt 26,74-75).
Das war vorher, das heutige Evangelium ist danach, nach der Auferstehung. Und was tut Jesus? Statt den treulosen Petrus rauszuschmeißen und davonzujagen, fragt Jesus ihn, ob er ihn liebe. Drei Mal die Frage, drei Mal das"Ja" des Petrus und drei Mal der Auftrag, die Lämmer bzw. die Schafe zu weiden. Damit ist der dreimalige Verrat aus der Welt.



Dann wird das "Rätsel" des Evangeliums gelöst und elegant die Verbindung zu den heutigen Päpsten geschlossen:

Das Schicksal, das den Petrus erwartet ("ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen werde."), ist die Kreuzigung in Rom; als einer der ersten Märtyrer unter Kaiser Nero. Über dem Grab wird von Kaiser Konstantin der erste Petersdom errichtet.
Direkt nach ihrer Wahl steigen die Päpste die Treppe neben dem Altar hinab, um dort, am Grab des Apostels zu beten, dass sie den Auftrag des Herrn "weide meine Lämmer" getreu ausführen.


Abschließend verweist die Predigt auf die jeweils eigene Weise der letzten Päpste, dies umzusetzen: Der Heilige Johannes Paul II  als Weltreisender,  Papst Benedikt in seinen Schriften "als größter Kirchenlehrer seit Thomas von Aquin" und heute Franziskus mit seinen Enzykliken "laudato si" und "lumen fidei". Und die "Hausuafgabe" für die Gottesdienstbesucher ist das Lesen der Enzykliken. Amen.

 
Und damit fühle ich mich gerade ein ganz klein wenig überfordert ... es gelingt mir ja nicht einmal, den EINEN Satz von Papst Johannes XXIII. für mein Leben umzusetzen: "Giovanni, nimm dich nicht so wichtig". Dennoch: Ich bin dankbar für solche Predigten, die mir die Heilige Schrift auslegen, mich den Glauben lehren, zu Herzen gehen und den Horizont weiten. deo gratias!

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