Freitag, 15. Januar 2010

Einkehrtag

Nach längerer beruflich bedingter - also eher unfreiwilliger - Abstinenz habe ich es endlich wieder einmal geschafft, an einem Einkehr-Abend teilzunehmen. Das stille Gebet vor dem Tabernakel, das konzentrierte Zuhören - das tat gut. In der Beichte wieder einmal so richtig gründlich "Fenster putzen", den ganzen Dreck abwaschen und wieder einen freien Blick nach vorne haben - es ist immer wieder befreiend. Für mich besonders wichtig war es, wieder einmal zur Ruhe zu kommen, den Geist auf das Wesentliche zu konzentrieren, ein klein wenig Abstand vom Alltag zu gewinnen.

Zwei Sätze sind jetzt noch übrig: "Werde, was du bist: Kind Gottes." (Benedikt XVI) und "Deshalb wollen wir, solange wir noch Zeit haben, allen Menschen Gutes tun, besonders aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind." (Paulus, Gal. 6, 10)
Zwei Sätze sind nicht viel, sollte man meinen. Aber als "Arbeitsauftrag" betrachtet, sind beide je eine Lebensaufgabe.

Seltsam: Das ist schon der zweite extreme Gegensatz von Bedeutungen, der mich in den letzten Wochen förmlich anspringt. Der erste war "Religionsfreiheit". Bedeutet "Religionsfreiheit" nun das Fehlen jeglichen religiösen Zeichens (anscheinend die Meinung des EuGH), oder bedeutet es meine Freiheit, gemäß meinem Glauben zu leben?
Bedeutet "Lebensaufgabe" nun das Aufgeben des Lebens - Kapitulation; in letzter Konsequenz den Suizid, oder  ist es die Aufgabe für das eigene Leben, die es höchst lebendig zu bewältigen gilt? Rein sprachlich betrachtet geht beides. Krass.

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