Freitag, 13. Juli 2012

Das Recht, etwas nicht zu wissen ...

Es geht um die Analyse der Gene, die mittlerweile in immer bezahlbarere Regionen rückt. Dazu ein sehr lesenswerter Artikel in der FAZ:
Daraus:
    Eltern sollten definitiv nicht alle genetischen Eigenschaften ihrer Kinder kennenlernen dürfen, weil das deren Recht auf eine offene Zukunft und ihre künftige Autonomie bei Entscheidungen verletzen kann.
Manches elterliche Wissen (z. B., wenn eine Untersuchung vor der Geburt ergibt, dass das Kind das Down-Syndrom hat), kommt bereits einem Todesurteil gleich. Früher wurden diese Kinder geboren - und sie durften leben. Würde wirklich jemand wissen wollen, ob bei ihm die Gefahr besteht, jenseits der 70 dement zu werden? Mit welchem Recht können Eltern Informationen über diese (oder eine andere) mögliche Zukunft ihres Kindes "kaufen"? Wenn die prognostizierte Krankheit auftritt, hat ihr Kind sie vielleicht schon längst beerdigt. Welche Eltern würden wollen, dass ihr Kind solche Diagnosen über sie erfährt? Wer möchte sich schon so etwas anhören: "Opi, dein Genom ergibt, dass du in ein bis zwei Jahren dement wirst. Wir reservieren dir jetzt schon mal einen Heimplatz, damit du nichts anrichtest!" Es ist besser, manche Dinge nicht zu wissen ... Mt. 24 (Elberfelder Ü.):
36 Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel in den Himmeln, auch nicht der Sohn, sondern der Vater allein. [...] 42 Wacht also! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. 43 Das aber erkennt: Wenn der Hausherr gewusst hätte, in welcher Wache der Dieb kommt, so hätte er wohl gewacht und nicht zugelassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. 44 Deshalb seid auch ihr bereit! Denn in der Stunde, in der ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.

1 Kommentar:

  1. Ich war am Freitag zur Ultraschall-Pränataldiagnostik. Es ging um die Trisomien 21, 18 und 13. Ich hielt das eher für überflüssig, meine Frauenrztin ritt auf Risiken rum. Okay, es ist ein Stück weit ihr Job, mich über Risiken aufzuklären.

    Für uns war das Ergebnis unwichtig. Natürlich freuen wir uns, dass mein statistisches Risiko, ein Kind mit einer dieser Trisomien auf die Welt zu bringen, sehr niedrig ist.

    Das Problem ist nicht die Diagnostik- wer bereits vor der Geburt weiß, daß das Kind Herzprobleme hat, kann es in einem krankenhaus zur Welt bringen, in dem es sofort versorgt werden kann. Das Problem ist, daß ungeborene behinderte Kinder noch weniger Schutz geniessen als nichtbehinderte Kinder. Das Problem ist Abtreibung als solche. Zu wissen "mein Kind braucht Hilfe" ist vielleicht sogar lebensrettend. Das zählt natürlich nur für Methoden, bei denen das Kind nicht gefährdet wird, bei einer Fruchtwasserentnahme steigt das Risiko einer Fehlgeburt während Ultraschall oder mütterliches Blut das Kind nicht gefährden.

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